Leben wie Musik


Ein Blog für feinsinnige Menschen und Freigeister, die sich nach innerer Klarheit, Ausdruck und schöpferischem Leben sehnen.


Worte, die Kraft haben – eine kleine Übung für innere Sammlung

Stolpersteine werden zu Wegweisern Wortkiesel

Wenn der Alltag rauscht


Es gibt Tage, an denen uns der Alltag fortreißt – schneller, als wir es merken. Gute Vorsätze, kleine Rituale, Zeit für uns selbst: alles verschwimmt im Strudel der Aufgaben. Wir wissen, dass Achtsamkeit guttut – aber wir finden den Zugang nicht.

Dann kann ein einziges Wort ein Anker sein. Ein Wort, das uns erinnert, was wir gerade brauchen. Ruhe. Vertrauen. Mut.

Evokative Wörter – was sie bewirken

Der Begründer der Psychosynthese, Roberto Assagioli, nannte sie evokative Wörter –
Wörter, die etwas in uns hervorrufen, ins Schwingen bringen.
Sie sind wie musikalische Motive: ein Klang, der etwas in uns berührt.

Ein solches Wort kann Stimmung verändern, Handlungskraft wecken oder an etwas erinnern,
das wir in uns schon kennen, aber im Lärm des Alltags vergessen haben.


Eine kleine Übung

Diese Übung dauert nur wenige Minuten – und doch verändert sie, wie du den Tag erlebst.

  1. Wähle ein Wort.
    Lies eine Liste von evokativen Wörtern (unten findest du Beispiele) oder notiere eigene.
    Wähle eines, das heute mit dir resoniert.
  2. Nimm dir einen Moment.
    Zünde eine Kerze an, atme durch, lies das Wort leise.
    Spüre, was es in dir auslöst – Bilder, Empfindungen, Gedanken.
  3. Schreibe oder zeichne.
    Notiere spontan, was auftaucht. Keine Analyse, kein Ziel – nur Resonanz.
  4. Lass das Wort im Alltag wirken.
    Schreibe es auf kleine Zettel und lege sie an Orte, an denen du sie wiederfindest:
    den Spiegel, den Schreibtisch, dein Portemonnaie.
    Jedes Mal, wenn du das Wort siehst, halte kurz inne und erinnere dich an seine Qualität.


Wenn Worte leise wirken

Assagiolis Liste ist eine Einladung, die eigene Sprache des Inneren zu entdecken. Einige seiner Wörter:

Freude · Vertrauen · Stille · Mut · Loslassen · Licht · Schönheit · Schöpferische Tätigkeit

Vielleicht findest du dein eigenes Wort, das dich durch eine Woche trägt. Oder du lässt dich jeden Morgen überraschen, welches dich wählt.


Warum das wirkt

Worte sind Schwingung.
Jedes trägt eine Energie – und diese Energie wirkt auf unser Nervensystem, auf unsere Stimmung, auf unsere Handlungsbereitschaft. Wenn du dich täglich an ein solches Wort erinnerst, trainierst du genau das, was Psychosynthese ausmacht: die Fähigkeit,
bewusst zu wählen, womit du dich identifizierst.


Zum Weiterüben

Probiere es sieben Tage lang aus. Du wirst merken, dass sich etwas verändert, nicht spektakulär, sondern still.
Ein wenig mehr Sammlung. Ein Hauch von Freude. Ein Atemzug Abstand vom Strudel des Alltags. Im angehängten PDF kannst du dir die Anleitung und die komplette Liste mit evokativen Wörtern herunterladen.



PDF Anleitung & Wörter herunterladen

Wenn du solche kleinen Übungen magst, könnte dir mein Seminar „Hören und gehört werden“ gefallen. Dort vertiefen wir genau das: zuhören, spüren, ausdrücken.

Zum Seminar in Freiburg→


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